Definition von Lese-/Rechtschreibschwäche
Die WHO definiert eine LRS nach der internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-10). Demnach liegt eine LRS – auch Legasthenie – vor, wenn anhaltende und eindeutige Schwächen in den Bereichen Lesen und Rechtschreibung nicht auf
- das Entwicklungsalter,
- intellektuelle Einschränkungen,
- fehlenden Zugang zu Bildungsmöglichkeiten,
- psychische Erkrankungen oder
- Hirnschädigungen
zurückzuführen sind.
Zudem unterscheidet man nach ICD-10 zwischen drei unterschiedlichen Erscheinungsbildern von Legasthenie:
- Lese- und Rechtschreibstörung (F81.0)
- Isolierte Rechtschreibstörung (F81.1)
- Kombinierte Störung schulischer Fähigkeiten (F81.3)
Die Beeinträchtigung der Lesefertigkeiten bildet laut ICD-10 die Hauptcharakteristik einer LRS. Eine solche Beeinträchtigung liegt vor, wenn das Leseverständnis und die Lesefähigkeit extrem eingeschränkt sind, sodass beispielsweise gelesene Worte nicht wiedergegeben oder wiedererkannt werden können.